Bericht von Tufertschwil 16.8.2002
Take a ride to somewhere with me.
Anywhere you want it could be.... ...dann fahren wir doch in die Schweiz nach
Tufertschwil zum Open Air 2002.
Immerhin sind Krokus, Suzie Quatro und Status Quo angesagt. Was
für ein Tag nach einer harten Arbeitswoche. Schon bei der Fahrt zur Arbeit
morgens um kurz vor 6 Uhr wird im Radiosender SWR1 „Marguerita Time“ gespielt,
das passt doch schon mal. Um 13 Uhr konnten wir dann endlich von Kuchen im Kreis
Göppingen losfahren. Trotz schneller Fahrt geht uns sehr viel Zeit verloren, als
der Pfändertunnel wegen eines Problems rückstaute. So den Umweg über Lochau und
Bregenz, der uns bis zur Schweizer Grenze 1,5 Std kostete. Um halb fünf nach 232
km endlich in Tufertschwil, einem kleinen Weiler oberhalb von Lütisburg im
wunderschönen Toggenburger Land gelegen. Ein Ambiente für ein Open Air wie es
besser nicht sein kann. Es hat mich auch schon vor 3 Jahren unheimlich
beeindruckt, das Drumherum des Tufertschwiler Festivals. Was Veranstalter Linus
Thalmann und Co. hier auf die Beine gestellt haben ist absolute Spitzenklasse.
Bierzelt, jede Menge Bars, wunderschön gelegen, nette Leute und dazu noch
traumhaftes Sommerwetter, Quo-Fan was willst Du mehr. Wir waren viel zu spät,
der Zeltplatz war schon voll und so beschlossen wir erst in der Nacht das Zelt
beim Auto aufzuschlagen. Während Smashing Potatoes noch kaum Interesse fand, so
steigerte sich das bei „Krokus“, der Hardrock-Band der Schweiz neben Gotthard.
Klasse Hardrock irgendwo zwischen Purple und Accept. Ein toller Leadgitarrist
und ein Sänger, der eine verblüffend ähnliche Stimme wie Bon Scott von AC/DC
hatte. Krokus haben viele Fans in der Schweiz, hier ging die Post schon mächtig
ab. Sie spielten nur alte Stücke und waren relativ lang auf der Bühne. Danach
Suzie Quatro, die Frau in Leder, die sich selbst als „sweet little Rock ‚n
Roller“ bezeichnet. Sie zeigte eine Ein-Frau-Show, die die Stimmung im Publikum
merklich ansteigen liess. Sie bot einen Querschnitt durch ihre lange lange
Karriere und beeindruckte durch ein gekonntes Bass-Intermezzo sowie mit einem
Schlagzeug-Duell mit ihrem eigenen Drummer. Etwas übertrieben war hingegen ihre
Zwischenspiele mit dem Publikum. Und dann Status Quo; was willste da noch mehr.
Wie ein Wirbelsturm fetzte der Klassiker „Caroline“, ein Opener, der das
Publikum mitriss. Die Band feuerte wieder aus vollen Rohren, allen voran
natürlich Rick und Francis. Sie wurden ihrem Ruf als legendäre Live-Band wieder
gerecht, selbst der Ausfall der Bühnenbeleuchtung während „4500 Times“ kann den
Quo-Express nicht stoppen. Meine Frau fragt mich immer, „Warum guckst Du Dir die
schon wieder an, die spielen doch fast immer das gleiche?“. Klar kennt man das
Set auswendig, es ist ja seit 2 Jahren fast gleich. Aber wenn Du die Jungs auf
der Bühne fetzen siehst, wie sie die alten Songs raushauen - schnörkellos –
direkt ohne Umschweife, dieses besondere Quo-Live-Gefühl, als ob Band und Fans
eins wären, dann ist es jedesmal wieder aufs Neue, es reisst Dich mit und Du
willst es immer wieder haben. Rick sagte mal in einem Interview auf die Frage ob
es nicht langweilig ist immer wieder dieselben Songs zu spielen: „Es ist
jedesmal ein ganz besonderes Gefühl, wenn Du aus der Garderobe rauskommst und
das Gejubel der Fans hörst, das ist als ob Du im Cup-Endspiel den entscheidenen
Elfmeter schiesst. Und dann geben wir den Fans alles und die Fans geben uns
soviel zurück, das ist unbeschreiblich, das ist Zauber. (O-Ton: That’s magic)“
Schade Quo an diesem tollen Abend nur mit verkürztem Set, aber ein rundum toller
Auftritt. Highlights neben dem Opener vielleicht die 4 Gitarrensongs (Softer
Ride Gerdundula) und besonders frenetisch vom Publikum „The Wanderer“,
„Whatever“, „Rockin“ und „In the army now“. Welch tolles Publikum in
Tufertschwil war zeigte sich nach der Zugabe als tausende Arme nach vorne
gingen, die Hände schüttelten und ein langgezogenes „ohhhhhh“ anstimmten. Rick
war mit einem Fuss schon auf dem Weg zu seiner Gitarre, ja dieser Abend und
dieses Publikum hätten eine 2.Zugabe verdient gehabt. Vielleicht noch ein
kleines Schmankerl zum Schluss: vom Hauptsponsor COOP gab es für jeden
Festival-Besucher ein kleines Umhängetäschchen, indem sich ausser kleinen
Leckereien auch eine Schachtel Verhüterli’s befand – aber die Schweizer haben es
ja nicht erfunden oder ?? Macht’s gut viele Grüsse an Thomas, die Vorarlberger,
Thierry, Monica und die beiden Rhino-Fans, man sieht sich..... Quo – oh oh oh oh