Pressebericht - Weiden 05.06.2006

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Mit den Idolen um die Welt
Argentinier Alfredo G. Friedlander folgt Status Quo


Weiden. Der Mann ist Akademiker und kommt aus einem Land, das sich eher dem Tango widmet als dem Rock'n'Roll. Doch mit dem Ausfallschritt hat sich Dr. Alfredo G. Friedlander nie so recht anfreunden können. Seine Sache sind mehr die Blue Suede Shoes. Am Montag lief der 61-jährige Doktor aus Buenos Aires in der Weidener Mehrzweckhalle ein. Mit Sohn Federico (17), einer argentinischen Flagge und mit einem T-Shirt, das ihn als Fan von "Status Quo" auswies. Francis Rossi und Rick Parfitt sind Dr. Friedlanders Idole, seit er einst damit begann, sich Schallplatten von Beatgruppen zu kaufen. "Slade" mochte er und "Christie", die "Beatles" sowieso.
Irgendwann hielt Alfredo "Freddie" Friedlander eine Scheibe in den Händen, auf der sich ein Song mit dem Titel "Down the Dustpipe" befand. Er legte sie auf - und war ab dann Parfitt-Pilger. Damals wohnte Friedlander noch in Paris, hörte auf "Radio Luxemburg" die Top 40 aus England. Präsentiert von DJ's, die den Rock'n'Roll predigten und ihm später mitteilten, dass "Rockin' all over the world" von "Status Quo" durch nichts zu toppen sei.
Irgendwann ging Freddie Friedlander, dessen Vater aus Nürnberg stammte, nach Argentinien, nahm seine "Status Quo"-Leidenschaft mit und wollte die Band unbedingt einmal live erleben. Nur wo? Er durchforstete Tourneepläne, stieß auf Rostock, kaufte Flugticket und Eintrittskarte. Ab dann umrundete Friedlander die Erde. Immer, wenn er meinte, es sei wieder einmal an der Zeit, vor einer Rampe zu stehen, auf der sich Rossi, Parfitt und Co. die Ehre gaben.
Alfredo Friedlander ist bei der Besichtigung seiner Rockidole weit herumgekommen. Er war im Londoner Wembley-Stadion, als "Status Quo" bei Geldofs Live-Aid-Konzert auftraten, reiste zur Brasilian Tour an den Zuckerhut, wurde Mitglied im brasilianischen "Status Quo"-Fanclub.
Längst ist Sohn Federico an der Seite seines Vaters, wenn wieder einmal die Koffer gepackt und die Parfitt/Rossi-Shirts angezogen werden. Im Internet waren die beiden Argentinier vor ein paar Monaten auf die Stadt Weiden gestoßen und auf ein für den 5. Juni 2006 angesetztes Hallenkonzert. Das traf sich gut. Der Herr Papa musste ohnehin nach Paris und sein Filius hatte vor, der Fußball-WM beizuwohnen.
Auf nach Europa also. Freddie und Federico orderten Tickets. düsten ab. Mit der argentinischen Fahne zogen beide in der Mehrzweckhalle ein, lauschten ihrer Lieblingsband und gingen danach vorerst getrennte Wege. Federico blieb in Bayern, um die Spielkunst der in Herzogenaurach untergebrachten Argentinier in Augenschein zu nehmen. Dr. Alfredo Friedlander indes hatte es nach "Rockin' all over the world" ziemlich eilig. Am Dienstag ging seine Maschine nach Paris, mittags wartete bereits der Flieger nach Buenos Aires. Zurück zu Ehefrau Liliana, die sich unterdessen mit Langmut gewappnet hat. Sie kennt die Leidenschaft von Mann und Sohn: Rock'n'Roll.