Pressebericht - Weiden 05.06.2006

copyright Mittelbayrische Zeitung (Ralf Gohlke)

Status Quo: Gewaltig brach der Gitarrensound übers Publikum
„Johnny Be Good“ – die Rocklegende in der Weidener Mehrzweckhalle

WEIDEN. Arg ramponiert erscheinen die Fender „Telecaster“, die Standardgitarren von Francis Rossi und Rick Parfitt, den beiden Urgesteinen der legendären Rockformation „Status Quo“. Dafür ist bei den Altrockern, die nunmehr seit mehr als 40 Jahren in allen Teilen der Welt den Erfolg ihrer Musik feiern, der Lack noch lange nicht ab. Das stellten sie am Pfingstmontag vor einer begeisterten Fan-Gemeinde in der Weidener Mehrzweckhalle unter Beweis. „The Party Ain’t Over Yet“ lautet der Titel der Tour, mit der sie in der Max-Reger-Stadt gastierten und die auf der aktuellen Studio-LP basiert.
Gewaltig brach der für die Band typische Gitarrensound aus Lautsprechern der schneeweißen „Marshalls“ über das Publikum herein, das sich keineswegs nur aus stirnbandgeschmückten und lederbewesteten Alt-Rockern zusammensetzte. Dass die Musik von Status Quo nach wie vor die Partyszene anheizt, zeigte sich in der großen Zahl jüngerer Konzertbesucher. Von Beginn an wurden auch die aktuellen Titel wie „Gotta Get Up And Go“ oder „You Never Stop“ kräftig mitgesungen.
Mit ihrer Bühnenshow und dem ständigen Dialog mit dem Publikum heizten aber nicht nur die beiden Gitarristen die Stimmung an, sondern auch vor allem John „Rhino“ Edwards am Bass konnte gut mit den Fans in den ersten Reihen und animierte durch eigenes „Headshake“. Einen wesentlichen Bestandteil des Sounds lieferte das musikalische Multitalent Andy Bow an den Keyboards. Er bewies sein Können an den Tasten, an den (Gitarren)-Saiten und der Bluesharp. Mit einem längeren Solo stellte sich Mathew Latley an den Drums in Weiden vor. Solide wie ein Uhrwerk ließ er die Sticks über die Felle, Toms und das Blech der Becken hüpfen, getragen vom dumpfen Grollen der Basedrum. Leider viel zu schnell, für die meisten Quo-Begeisterten, kündigte sich mit „What ever you want...“ der herannahende „Showdown“ dieses Konzertabends an. Die Band legte sich mit ihrem Klassiker „Rockin All Over The World“, der wohl auch ihr erklärtes Programm ist, noch einmal richtig ins Zeug, bevor schlagartig die Lichter erloschen und der Sound verstummte.
Aber kein Status-Quo-Act ohne Zugabe. Hier griffen Rossi, Parfitt und Co. nochmal kräftig in die „Cover-Kiste“ und ließen mit Chuck Berrys „Rock ’n’ Roll Music“, „Johnny B. Goode“ und einem Rockmedley erneut die Trommelfelle erzittern, bis sie dann nach eindreiviertel Stunden ziemlich geschafft von der Bühne gingen. Viele Besucher verließen die Mehrzweckhalle wohl im Sinne des Refrains von „Rockin All Over The World: ...and I Like It!“ Die Tour, die ihren Schwerpunkt in Deutschland hat, läuft noch bis Mitte Oktober.