Pressebericht über Status Quo Fan Stefan Koch
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Fan-Status bei den Quo
Löhner Stefan Koch besitzt einzigartige Sammlung von Artikeln der britischen Rockband

Löhne. Stefan Koch fürchtet sich. Er fürchtet sich vor einem Tag, von dem er weiß, dass er kommen wird. Vor dem Tag, an dem die englische Rockband Status Quo aufhört, Musik zu machen. "Dann wird eine große Leere in meinem Leben herrschen. Ohne Konzerte, ohne neue CDs." Bis dieser Tag kommt, wird der 43-Jährige so viele Auftritte der Band besuchen, wie nur möglich. So, wie er es seit vielen Jahren tut.

Stefan Koch aus Gohfeld ist Fan von Status Quo, die mit Hits wie "In the Army now" und "Rockin‘ all over the World" die Hitparaden stürmten. Doch Koch unterscheidet sich von den meisten Fans. Der Mann, der als Tischler bei einem Küchenhersteller arbeitet, gehört zu den hartnäckigsten, ausdauerndsten und intensivsten Fans der Rock-Kultband. An kaum einer Wand des Hauses, in dem er mit Frau und drei Kindern wohnt, hängt kein Poster. Das Wohnzimmer gleicht ein wenig einem Schrein. 150 CDs, mehr als 100 Platten, ein ganzer Stapel Bücher, drei Kisten voller Fotos und Zeitungsartikel und als Zentrum des Fanreichs der Vitrinenschrank.

In dem präsentiert Koch seinen Besuchern und irgendwie auch sich selbst die wertvollsten, seltensten und ungewöhnlichsten Sammlerstücke. Sonderplatten, T-shirts, Originalsticks des Schlagzeugers, Gitarrenplättchen der Band. Die Frage, wie viel Geld er in all den Jahren dafür ausgegeben hat, beantwortet er lachend so: "Zu viel, eindeutig zu viel." Die Sammlung hat er eigens gegen Brand versichert.

Zehn Auftritte der Band in Deutschland besucht Koch pro Jahr. Oft wohnt der Hobbymusiker im selben Hotel wie die Idole um die Bandgründer Rick Parfitt und Francis Rossi. "Aber ich bleibe ganz ruhig am Frühstückstisch sitzen, wenn die Jungs kommen. Ich weiß genau, dass sie nach dem Essen auf mich zu kommen und mich fragen, wie es mir geht."

Geplauder mit vertrauten Gesichtern eben für den Fan mit Wiedererkennungswert. Von fast jeder Begegnung mit den Rockern bringt Stefan Koch Fotos mit und Autogramme auf Büchern, Platten, CDs, T-shirts .

Fanartikel, die er nicht selbst von der Band erobert, erwirbt er bei ebay. "Ich dachte immer, ich habe alles von Status Quo, aber da habe ich gelernt, dass das bei weitem nicht so ist." Doch der virtuelle Fanartikelshop hat auch eine Schattenseite: "Irgendwie ähnelt das dem Einkauf im Supermarkt. Früher musste man die Fanartikel jagen" Die Faszination für die Band begann bei Stefan Koch mit zwölf. "Caroline" war der erste Hit von "Quo", wie er sie nennt, den er nicht mehr aus dem Kopf bekam. Bis heute sein Lieblingslied. Mit 18 erlosch das Fieber vorübergehend. "1988 ging dann alles von vorn los, als ich sie auf einem Konzert in Paderborn gesehen habe."

Status Quo, das ist für den langmähnigen gebürtigen Bad Oeynhauser "Religion". Dies sei nicht falsch zu verstehen, betont er, aber "entweder du glaubst dran oder nicht". Stefan Koch glaubt – an die seit Jahrzehnten ähnlich klingende Musik, die "puren Auftritte ohne große Bühnenshow", die "unkomplizierte Art" der Rocker.

Viel habe ihm die Band mit ihrer Musik gegeben. Seit 1998 gibt er etwas zurück. Koch gestaltet eine eigene Homepage, eine der wichtigsten deutschen Seiten, wie er sagt. Dort finden die Fans jene Daten und Zahlen, die der Löhner gar nicht oft genug erwähnen kann: 112 Millionen verkaufte Platten, 22 Singles in den britischen Top Ten, 31 Alben in den britischen Charts – nur die Stones hatten mehr. Seit Anfang der 70er Jahre sind "Quo" regelmäßig in Hitparaden weltweit.

"Eine unglaublich lange Zeit", sagt Stefan Koch, hält inne und ergänzt: "Der Rick ist ja auch schon 56". Und dann schaut er kurz mit sorgenvoller Miene: "Es gibt Gerüchte, dass sie zum 40. Bandgeburtstag im nächsten Jahr aufhören." Vielleicht kommt dann der Tag, den Stefan Koch so fürchtet. "Aber daran denke ich lieber nicht."

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