Stuttgart - Pressebericht 16.10.2004

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(der Bericht jetzt in Textform; die Bilddatei liess sich fast nicht lesen)

Jung für 2 Stunden: Status Quo im Hegelsaal

Zwar ist die Liederhalle kein Fußballstadion, dennoch haben knapp 3000 Fans Status Quo dort am Samstagabend mit Schlachtgesängen gefeiert wie ihren Club bei einem Heimspiel. Für die meisten Besucher ist Status Quo mehr als eine Band, die Briten sind ein Teil des Lebensgefühls geworden. Die mitten im Leben stehenden überwiegend männlichen Fans tragen Jeansjacken mit Status-Quo-Aufnähern, alte Tousrhirts und Fanschals. Sie alle verbindet die Erinnerung an die später siebziger Jahre, als die Band einer ganzen Generation zu Helden der Rebellion wurde

Status Quo ist nicht für Überraschungen geeignet, und das ist es wohl, was die Treuesten an ihren Idolen schätzen. Sie halten, was sie seit Jahr und Tag versprechen: soliden, schnörkellosen Rock und immer wieder sanfte britische Ironie des Frontmanns Francis Rossi. Fast schon traditionell eröffnet der schlanke 55-jährige das Konzert mit "Caroline", bevor Rick Parfitt das andere übrig gebliebene Gründungsmitglied, den Song "4500 Times" anstimmt.

Schulter an Schulter stehen die beiden Frontmänner zu Beginn und wippen mit ihren beiden Gitarren wie heranwachsende Schuljungs. Das Kindlich-Fröhliche wirkt bei den alten Herren nicht gespielt, sondern symphatisch echt. Status Quo ist wohl die einzige Band der Welt, die fast ganz ohne Ansagen auskommt, so auch jetzt während der knapp zwei Stunden. Die rhythmischen Übergänge sind vorgegeben. Höhepunkt des Konzerts ist das einzig langsamere Lied an diesem Abend: "Most of the time". Das Publikum schunkelt und grölt inbrünstig mit "Could I be younger". Zumindest für zwei Stunden, ja! Immer wieder, wenn "Quo" nach Stuttgart kommt. (phs)