Pressebericht STATUS QUO - Osnabrück 30.06.2007

copyright Osnabrücker Zeitung

Von der Gartlage ins Wembley

Von Jörn Petring
Osnabrück.

Eigentlich, so sollte man annehmen, hat sich Status Quo nach über 40 Jahren im Musikgeschäft die Auszeichnung einer zeitlosen Band redlich verdient. Trotz drängender Termine blieb auch Samstag beim Open Air an der Halle Gartlage genügend Spielraum für eine grundsolide Rockshow.

Tatsächlich machte es sich kaum bemerkbar, dass der Höhepunkt des Wochenendes für Francis Rossi und Co. bestimmt nicht in Osnabrück angesiedelt war. Die Halle Gartlage ist eben doch nicht das Wembley-Stadion - und genau hier wurde Status Quo, nur einen halben Tag nach dem Konzert in Osnabrück, von den Prinzen Harry und William zum "Concert For Diana" erwartet. Gemeinsam mit internationalen Größen der Rockmusik wie Tom Jones, Elton John und Rod Stewart durften auch die in die Jahre gekommenen Rock-Ikonen beim Gedenkkonzert zum zehnjährigen Todestag von Prinzessin Diana mitmischen. Für Osnabrück bedeutete das einen Tag zuvor: Gerockt wird noch vor der Tagesschau. Bereits kurz vor 20 Uhr stürmten Francis Rossi, Rick Parfitt (beide Gesang und Gitarre), Andy Bown (Gesang, Keyboard), Matt Letley (Schlagzeug) und John 'Rhino' Edwards (Gesang, Bass) ungewohnt früh die Bühne. Wie gesagt, es gab keine Zeit zu verlieren, und sogleich schmetterten die Väter des Psychedelic Rock los.

Ohne Makel und immer mit vollem Herzblut bei der Sache, zeigte Status Quo an der Halle Gartlage eine für Bandverhältnisse zwar eher routinierte, aber unter musikalischen Gesichtspunkten immer noch gewaltige Show.

Mit einem einzigen Zugabenblock musste sich die Fangemeinde - auch Busse aus England warteten nach Konzertschluss auf dem Parkplatz - schließlich zufriedengeben. Ein finales Medley, eine Coverversion von Chuck Berrys "Rock-'n'- Roll-Music", und nach knapp zwei Stunden gingen die Lichter aus. Eigentlich war das aber auch genug Rock-'n'-Roll- Hochgenuss für diesen einen Tag. Denn schon im Vorprogramm (das startete bereits um 17 Uhr) wurde dem Publikum kräftig eingeheizt. Wenn schon nicht für die Rock-Legenden aus England, so war zumindest für zwei lokale Größen, die Gruppe "Boozed" aus Bramsche und "Eat The Gun" aus Münster, das Gartlage-Open-Air gewiss der Höhepunkt des Wochenendes. Die beiden jungen Supportbands bewiesen: Was Härte angeht, ist Status Quo schon lange kein Maßstab mehr, der heute noch beeindruckt. Dafür haben die Männer aus England aber andere Qualitäten - sonst dürften sie wohl auch nicht im Wembley-Stadion auftreten