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Pressebericht Heppenheim 21.06.2004

copyright Darmstädter Echo und Südhessen Morgen (beide Zeitungen bringen identischen Bericht)

HEPPENHEIM. Der Bretterboden bebt, die Fangemeinde tobt und gröhlt einmütig „And I like it, I like it, I lalalike it“. Rock ‘n‘ Roll-Partytime mit ausgelassener Stimmung ist angesagt, als die englische Band Status Quo am Montagabend im Festzelt am Steinern Weg kräftig abräumt. Entweder man mag die eingängige Rockmusik mit den simplen Rhythmen – oder man mag sie nicht. Ein Dazwischen gibt’s eben nicht.

Seit 36 Jahren rocken nun schon die Gründungsmitglieder Francis Rossi und Rick Parfitt mit ihren Gitarren unter dem Gruppennamen Status Quo. Kein Wunder also, dass man den beiden Frontmännern ansieht, dass sie in die Jahre gekommen sind. Doch musikalisch anmerken tut man es ihnen nicht. Sie rocken und rollen mit Bassist John Edwards, Drummer Matt Letley sowie Andrew Bown an den Tasteninstrumenten, an der Gitarre und Mundharmonika wie eh und je mit einer Intensität, dass einem fast bange um ihre Gesundheit sein muss. Schließlich hatte sich Parfitt vor sieben Jahren einer Bypass-Herzoperation unterziehen müssen.

Doch nicht nur die starke Bühnenpräsenz der Bandmitglieder prägt ein Status-Quo-Konzerterlebnis, sondern die Fangemeinde gehört gleichermaßen dazu: Da wird im Takt mitgeklatscht, gehüpft, mit den Köpfen gewippt oder Luftgitarre gespielt. Auch die Fans lassen sich nicht anmerken, dass sie mittlerweile im Schnitt gut 40 Lenze hinter sich haben. Schließlich waren sie entweder gerade Jugendliche oder junge Erwachsene, als Status Quo die musikalische „Hochzeit“ Ende der siebziger Jahre erreichte. „Again And Again“, „Whatever You Want“ und nicht zuletzt das von John Fogerty (Creedence Clearwater Revival) geschriebene „Rockin‘ All Over The World“ waren damals einige der größten Hits. Letzteres ist bis heute Programm geblieben.

Kaum eine andere Band ist ihrem musikalischen Stil ohne Umschweife über solch einen langen Zeitraum so treu geblieben wie Rossi und Parfitt. Los ging’s im Jahr 1968 mit der ersten der mittlerweile 33 erschienenen Alben; mit „Pictures Of Matchstick Men“, doch erst fünf Jahre später hatten die Engländer ihren unverwechselbaren, geradlinigen Stil endgültig gefunden: Mit „Roll Over Lay Down“ oder dem Opener beim Heppenheim-Konzert, „Caroline“, gelang der Durchbruch: Es folgten unzählige bekannte Songs wie „Whatever You’re Proposin“ oder „Living On An Island“, das eigentlich völlig aus der Reihe fällt und schon fast als Popschnulze bezeichnet werden kann.

Beim Hessentags-Konzert bildet der etwa zehnminütige Part mit Akustikgitarren eine „Verschnaufpause“, ehe wieder mächtig die Post abgeht. Ganz zur Freude der Fans, die schließlich genauso nass geschwitzt das Festzelt verlassen wie die Bandmitglieder selbst. Nur schade, dass im eineinhalbstündigen Hauptset mit „In The Army Now“ ein besonderer Song zum Mitsingen fehlte. Dafür gibt’s ein Medley mit Klassikern wie „Rock’n’Roll Music“, „Oh Carol“ oder „Bye Bye Johnny“ als ausgiebige Zugabe. Rock bleibt und hält eben jung, was will man mehr.