Pressebericht Dortmund 13.10.2004

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Status Quo rocken sich und ihre Fans durchs Programm

Männlich, über 40, Jeans-Jacke. So kurz und knapp lässt sich der typische Status-Quo-Fan beschreiben.

Seit über 40 Jahren rockt die Band "all over the world", am Donnerstag war wieder einmal die Westfalenhalle an der Reihe. Der Stand der Dinge: Es war fast wie immer.

Fast, denn es war schon sehr auffällig, dass die Band um Francis Rossi und Rick Parfitts in der kompakten Greatest-Hits-Show diesmal auch auf fast vergessene Hits der Frühphase zurückgriff. Songs aus der Zeit, da "Status Quo" noch nicht nur auf das Schema B, wie Boogie, setzte. So erklang am Donnerstag ganz unerwartet "Gerundela", der vielleicht untypischste Quo-Song aller Zeiten, der eher an die Jigs und Reels der keltischen Folkmusik erinnert. Eine schöne Abwechselung, denn ansonsten ist die Band ein wandelndes Selbstplagiat, was selbst die eingefleischtesten Fans zugeben. Trotzdem ist sie zur Kultband aufgestiegen.

Als Teenager haben die Fans, im Kinderzimmer, vor den Boxen der ersten eigenen Kompaktanlage gekniet, zu "Down Down" oder "Roll Over Lay Down" die damals noch vorhandene Haarpracht geschüttelt, das Headbanging geübt und die Luftgitarre gespielt. Das prägt - und so waren die gut 2500 Fans, die den Weg in Halle 3 fanden, auch diesmal restlos begeistert. Immer wieder schallten lautstarke Sprechchöre durch die Halle.

Von Beginn an - die Band startete mit "Caroline" - hatte das Quintett das Publikum fest im Griff. Die simplen, griffigen Rhythm&Blues-Gassenhauer, die durch die Bank wie ein Chuck-Berry-Klau wirken, haben einen hohen Mitgröhl-Faktor, deshalb sind die Fans gekommen. Francis Rossi, Rick Parfitt und Co. sind Profis, durch und durch, die wissen, was ihre Fans begehren - und so rocken sie sich wie eine viele PS starke Lok durch das Programm: "Railroad", "Johnny B. Good" und, und, und.

Uwe Meyer