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Status Quo rocken sich und ihre Fans durchs
Programm
Männlich, über 40, Jeans-Jacke. So kurz
und knapp lässt sich der typische Status-Quo-Fan
beschreiben.
Seit über 40 Jahren rockt die Band "all
over the world", am Donnerstag war wieder
einmal die Westfalenhalle an der Reihe.
Der Stand der Dinge: Es war fast wie immer.
Fast, denn es war schon sehr auffällig,
dass die Band um Francis Rossi und Rick
Parfitts in der kompakten Greatest-Hits-Show
diesmal auch auf fast vergessene Hits der
Frühphase zurückgriff. Songs aus der Zeit,
da "Status Quo" noch nicht nur auf das
Schema B, wie Boogie, setzte. So erklang
am Donnerstag ganz unerwartet "Gerundela",
der vielleicht untypischste Quo-Song aller
Zeiten, der eher an die Jigs und Reels
der keltischen Folkmusik erinnert. Eine
schöne Abwechselung, denn ansonsten ist
die Band ein wandelndes Selbstplagiat,
was selbst die eingefleischtesten Fans
zugeben. Trotzdem ist sie zur Kultband
aufgestiegen.
Als Teenager haben die Fans, im Kinderzimmer,
vor den Boxen der ersten eigenen Kompaktanlage
gekniet, zu "Down Down" oder "Roll Over
Lay Down" die damals noch vorhandene Haarpracht
geschüttelt, das Headbanging geübt und
die Luftgitarre gespielt. Das prägt - und
so waren die gut 2500 Fans, die den Weg
in Halle 3 fanden, auch diesmal restlos
begeistert. Immer wieder schallten lautstarke
Sprechchöre durch die Halle.
Von Beginn an - die Band startete mit
"Caroline" - hatte das Quintett das Publikum
fest im Griff. Die simplen, griffigen Rhythm&Blues-Gassenhauer,
die durch die Bank wie ein Chuck-Berry-Klau
wirken, haben einen hohen Mitgröhl-Faktor,
deshalb sind die Fans gekommen. Francis
Rossi, Rick Parfitt und Co. sind Profis,
durch und durch, die wissen, was ihre Fans
begehren - und so rocken sie sich wie eine
viele PS starke Lok durch das Programm:
"Railroad", "Johnny B. Good" und, und,
und.
Uwe Meyer