Pressebericht Bregenz 25.03.2003

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Genialität liegt im Einfachen

(scylla) Die Altrocker von Status Quo gaben auf der Bregenzer Werkstattbühne ein von allen Altersschichten viel umjubeltes Konzert.

Wer am Dienstag Abend den Weg auf die Werkstattbühne des Festspielhauses in Bregenz fand, fühlte sich in einem Moment in die siebziger Jahre zurückversetzt. Manfred Mann's Earthband war als Opener zwar etwas lau, doch bekannte Klassiker wie "DavyÂs on the Road again", "Blinded by the Light" und besonders "Mighty Quinn" fanden beim zahlreich erschienenen Publikum durchaus Gehör.

Nach einer kurzen Umbaupause dann Status Quo. Schon der Opener "Caroline" schaffte es innerhalb von kürzester Zeit, den brechend vollen Saal in einen Hexenkessel wippender, klatschender und mit singender Körper zu verwandeln. Status Quo geht ab wie eine Rakete, gerade heraus und ohne jegliche Umschweife. Was die beiden Frontmänner (und einzige noch verbliebenen Gründungsmitglieder) Francis Rossi und Rick Parfitt boten, war Rock pur. Status Quo ist Mainstream, treibender Rock für alle. Stilistische Unterschiede zwischen uralten und neuen Songs fallen minimal aus. 120 Minuten Rock vom Feinsten und ohne Schnörkel ließ die tobende Masse in Verzückung geraten.

Mit ihren Millionenhits (sie haben bis dato sagenhafte 112 Millionen Tonträger verkauft) "The Wanderer", "Down, down", "Whatever you want" und auch "Roll over lay down" war es ein Leichtes die ZuhörerInnen in Atem zu halten. Auffallend auch die Bandbreite des Alters der Anwesenden, vom pickelgesichtigen Jüngling bis zum angehenden Pensionisten waren alle im rhythmischen Bewegungsmuster vereint. Was sich der Schreiber dieser Zeilen noch erlaubt zu bemerken: Schade, dass Status Quo auf "Gerundula", "Pictures of a Mastick Man" und vor allem den "Roadhouse Blues" vergaßen. Doch wer die zwei Stunden geballten Boogie-Rock-Sound erlebt hat, kann sich zweifelsohne nicht der Versuchung entziehen, beim nächsten Konzert wieder auf der Matte zu stehen. Und durch die Genialität der Einfachheit des typischen Quo-Sounds zurück in die vermeintliche Jugend katapultiert zu werden.