Presse-Bericht Bad Tölz 06.06.2006

copyright Tölzer Kurier (Marion Englert)

Party ist Programm bei Status Quo 2500 Gäste in der Arena
Bad Tölz – Wenn 2500 Stimmen einen Chor bilden und die Generation 50 plus Luftgitarre spielt, dann gibt es nur eine Erklärung: Status Quo ist in der Stadt. Am Dienstagabend rockten Francis Rossi und Rick Parfitt (beide Gitarre und Gesang), Andrew Bown (Keyboards), John „Rhino“ Edwards (Bass) und Schlagzeuger Matthew Letley die Hacker-Pschorr-Arena.

Rossi hatte es seinen Fans versprochen: „Ihr braucht nur da zu sein, den Rest erledigen wir.“ Er hielt Wort. In bester Status-Quo-Manier brachten er und die Band die Arena schon mit dem ersten Song „Caroline“ zum Wippen, Tanzen und Mitklatschen.
Ein Blick des 58-Jährigen, ein markiger Spruch, und Rossi hatte das Publikum auf seiner Seite. Da war es egal, ob er Meisterstücke wie „4500 times“ oder „Oriental“ vom Album „Heavy traffic“ anstimmte. Es war auch egal, dass die Akustik in der Halle zu wünschen übrig ließ. Wer die Rock-Dinos sehen will, der will Party und keinen klinisch-sterilen Sound. Und Party war Programm bei Rossi und Co.
40 Jahre lang zelebriert die Band das schon – trotzdem ließen sie den Spaß am Auftritt nie vermissen. Rossi schäkerte mit dem Publikum, schmiss sich in Pose und rannte die Bühne auf und ab, als wäre er 20 und würde fürs Laufen bezahlt. Und wer braucht schon eine Bühnenshow? Marshall-Verstärker als Bühnendeko, Licht und eine spielfreudige Band. Mehr brauchte es nicht.
Auch bei der Auswahl der Songs konnten Status Quo nichts falsch machen. Selbst die Partyknaller „What you‘re proposing“, „In the army now“ oder „The wanderer“ wurden nicht wirklich vermisst. Ganz verzichten wollten Rossi und Co. auf die alten Kracher aber nicht. Mit „Gerd und Ulla“ haben sie sich einmal mehr selbst auf die Schippe genommen und mit „Down down“ und nicht zuletzt „Whatever you want“ und „Rockin‘ all over the world“ schafften sie es sogar, die Fans auf den Tribünenplätzen mitzureißen. Die blieben bis dahin auffällig ruhig, tauten aber bei „Whatever you want“ schließlich doch noch auf. Allerdings nicht für lange. Denn nach nur einer Zugabe war Schluss.
Die Rock-Dinos sind wohl doch in die Jahre gekommen. Eines jedoch wurde deutlich: Rock ist ehrlich, Rock ist pur und Status Quo haben am Dienstag einmal mehr bewiesen, dass allein gute Musik alles ist, was zählt. So lange Francis Rossi und Rick Parfitt eine Gitarren in Händen halten können, kann sich jeder Fan sicher sein, dass die Party nicht zu Ende ist und dass es immer noch Bands der alten Schule gibt.