Das Matt Letley Interview auf deutsch übersetzt.

Achtung! Dieses Interview ist NUR die Übersetzung des bereits am 16.8.2001 von Gert Ohlsson geführten Matt Letley Interviews. Es ist auf Gert Ohlsson's Internet-Seite www.statusquo.com veröffentlicht.
Danke an Mike Paxman und Gert Ohlsson für die Zustimmung zu dieser Übersetzung.

Important! This interview is ONLY the german translation of the interview which is already published since 2 years on Gert Ohlsson's website www.statusquo.com/matt2.htm
Thank you to Mike Paxman and Gert Ohlsson who gave the ok to this translation.
original interview / Original-Interview Matt Letley Interview -> www.statusquo.com

re-printed with kind permission Gert Ohlsson

Matt Letley, geboren am 29.3.1961 war mit Bob Geldorf, Aha, David Essex, Hank Marvin, Gary Brooker, Snowy White und Vanessa-Mae bei Plattenaufnahmen bzw. auf Tournee dabei. Er spielte auch zusammen mit Rhino, Francis und Rick auf Songs von Rhino's Solo-Album "Revenge".
Das folgende Interview wurd am 16.8.2001 von Gert Ohlsson geführt.

Danke Matt, dass Du mit diesem Interview einverstanden gewesen bist. Es muss ganz schön schwer gewesen sein, all diese Songs in so kurzer Zeit zu lernen, wie war es denn so auf den ersten Konzerten?
Wenn ich so zurück denke, waren die ersten paar Shows sehr schwer, denn obwohl ich viele der Songs kannte, gab es für die Live-Shows viele Arrangements zu berücksichtigen. Auch war es schwierig sich auf die körperliche Belastung einzustellen, bei Quo die Drums zu spielen. Die Proben helfen zwar, aber das Ganze wird dann wird in der Show immer intensiver. Nachdem ich nun 1 Jahr mit QUO gespielt habe finde ich es jetzt leichter - ich denke mein Körper hat sich akklimatisiert.

Wie unterscheidet sich das Spielen bei Quo von anderen Bands?
Quo ist total einzigartig, was vermutlich der Grund ist, warum es sie schon so lange gibt. Da ist ein gewisses "Grenz"-Gefühl eine Art von "nach vorwärts treiben" mit dem ich hoffentlich mithalten kann! Es ist nicht immer so einfach, aber wenn Du es gerafft hast, dann gibt es nichts vergleichbares.

Hast Du den Umfang des Tourens auf der "Tour, die nie aufhört" wie Rhino es nannte, nicht ermüdend gefunden und gefällt es Dir "on the road" zu sein?
Ich mag das touren, was natürlich ganz gut ist, denn dieses Jahr ist besonders viel los. Das Reisen und die unterbrochenen Schlafzeiten finde ich ermüdend. Du musst halt die richtige Routine finden, um das Notwendige zu tun, um für den Gig fit zu sein.

Wie ist die Beziehung zu den anderen Band-Mitgliedern, ihr verbringt ja sehr viel Zeit miteinander, wie kommst Du zurecht?
Wir kommen alle sehr gut miteinander aus - es ist ein grosser Spass mit ihnen. Ich denke auch, dass wir alle wissen, wann jeder Zeit für sich braucht, so dass alles im Gleichgewicht bleibt.

Quo scheinen eine grossartige Crew zu haben und die Tourneen scheinen sehr gut organisiert zu sein. Wie ist im Vergleich zu anderen Bands, in denen Du schon gespielt hast?
Du hast ganz recht; wir haben eine fantastische Crew und die ganze Organisation ist unschlagbar. Diese "hinter den Kulissen" Arbeiten für die Show sind lebenswichtig.

Fans sagen, es scheint als hättest Du den Sound der Band wuchtiger gemacht. Es sieht nach einer Menge körperlicher Arbeit aus. Hälst Du Dich zusätzlich noch fit oder genügt das "drummen" mit Quo?
Ich wärme mich vor den Shows mit ein paar Dehnübungen auf und auch mit ein paar groben Schlagzeug-Übungen, aber sonst neige ich dazu meine Energie zu sparen.

Es sieht so aus als ob Du sehr viel auf der Bühne schwitzt. Weisst Du, wieviel Gewicht Du auf einem Gig verlierst?
Ich verliere sehr viel Flüssigkeit während einer Show und ich kann mein Hemd danach auswringen! Ich weiss nicht wie sich mein Gewicht ändert, aber es wäre interessant dies herauszufinden.

Du bist gerade dabei, Dein erstes Album mit Quo aufzunehmen. Freust Du Dich darauf und machst Du Plattenaufnahmen genauso gerne wie live zu spielen?
Ja ich freue mich darauf und es interessiert mich wie sie im Studio arbeiten.

Erzähl uns mal aus Deiner Sicht den Unterschied zwischen der Studioarbeit und live zu spielen?
Der Unterschied liegt natürlich in der Performance und ein Stück zu haben, dem alle vollzustimmen. Man hat kein Publikum im Studio und so ist man im Studio auf sich allein gestellt. Aber es wird viele Ideen von den anderen Jungs geben und natürlich von Mike Paxman, der ein grossartiger Produzer ist. In den 80'ern habe ich auf ein paar Tourneen von Judie Tzuke mit Mike zusammen gearbeitet, aber auch erst vor kurzem im Studio mit Rhino zusammen für Rhino's Solo-Album "Rhino's Revenge" und Anfang diesen Jahres mit Nick Rossi. Mike hat ein erstklassiges Gespür für diese besonderen Darbietungen.

Welche Schlagzeuger gefallen Dir und was sind hauptsächlich Deine musikalischen Einflüsse?
Da gibt es viele Schlagzeuger, die ich gut finde. Ich bin mit Jazz, aber auch mit den Beatles und den Stones aufgewachsen. Ich erinnere mich daran, dass ich als 1.Schlagzeuger Buddy Rich live gesehen habe, den ich für sehr furchteinflössend hielt. Ich glaube ich war damals 7 Jahre alt. Ich kaufte mir sein Album "The Drive", das erste Album, das ich mir gekauft habe und ich spielte die Platte laufend. Zu meiner Teenager-Zeit gefielen mir ELP, Genesis, Yes und Frank Zappa, aber auch QUO (ich habe mir "Rain" und Roll over" gekauft -und habe sie noch) Danach habe ich mich mehr für Jazz/Funk interessiert und hörte mir alles an was Steve Gadd spielte. Heutzutage höre ich mir alles an was gut ist - Klassik, Jazz, Rock, ganz gleich was!

Es gab viele Diskussionen unter den Fans, warum Du bei QUO Kopfhörer trägst. Warum Kopfhörer statt den "Hörer im Ohr" ... oder mimen Quo das nur?

Toot, mein Schlagzeug-Techniker empfahl mir die Kopfhörer, ganz einfach weil die Sound-Qualität besser ist als bei den "Hörern im Ohr", die die anderen benutzen. Ausserdem finde ich, das die Kopfhörer viel vom Stage-Sound ausschliessen, so dass ich nur das für mich Wichtige höre. Ok das ist Theorie, aber Rhino ist nicht unbedingt der leiseste Bass-Spieler der Welt.

Was ist Dein Lieblings-Song von Quo; live und anzuhören?
Live spiele ich gerne den "4500 Times" / "Rain"-Teil der Setlist.

Was machst Du, wenn Du nicht auf Tour bist?
Am Haus werkeln. Do-it-Yourself, all diese normalen Sachen. Ich bin an der Sternkunde interessiert und ich mag Bergsteigen. Ich habe es geschafft, die drei höchsten Berge Grossbritanniens innerhalb einer Woche zu besteigen. Das war während einer David Essex Tournee vor ein paar Jahren. Ich glaube es stimmt, dass alle Schlagzeuger verrückt sind.

Was waren Deine schönsten und Deine schlechtesten Erinnerungen in Deinem ersten Status Quo Jahr?
Ich glaube das Highlight war in Wembley zu spielen und dort auch noch eine gute Show hingelegt zu haben. Es ist zwar manchmal leicht dort anlässlich der grossen Show in London aufzutreten, aber ich war sehr erfreut, wie es ablief. Die schlechteste Erinnerung habe ich daran, als ich bei einer Show in Deutschland am Ende eines Songs vom Hocker fiel. Ich lehnte mich zurück, um einen Stick aufzufangen, den ich in die Luft geworfen hatte - wohl etwas zu weit, denn der Hocker kippte um. Ich bin über einige Sachen gerollt, die hinter mir waren! Craaash! Ich wusste nicht mehr wo ich war. Ich werde sowas so schnell nicht mehr probieren.