Konzertbericht - Karlsruhe 19.10.2007

Fast auf den Tag genau vor 3 Jahren spielten Status Quo in Karlsruhe, damals wie heute in der gleichen Halle, die ja für ihre "herausragende Soundqualität" unter Musikfans bekannt ist. Damals spielten gleich 3 Bands, Paul Camilleri, damals noch ein Unbekannter, Manfred Mann und Status Quo. Jetzt waren die Trews aus Kanada angesagt.
Da ich erst spät Feierabend hatte, war mir klar, das ich von der Vorband nicht sehr viel sehen konnte, und als ich kurz nach 20 Uhr die Halle betrat, waren The Trews schon bei den letzten Songs angelangt.
Trotz meines späten Kommens konnte ich noch einen sehr guten Platz so 10 Meter von der Bühne weg ergattern und da um mich herum altbekannte Gesichter waren, konnte die Mucke abgehen.

Im Vorfeld waren für viele die Erwartungen nicht unbedingt hoch, wusste man doch von den französischen Konzerten, welche Songs gespielt werden. Aber bei Status Quo ist es egal was an Songs gespielt wird. Du musst ein Status Quo Konzert unter dem Gesichtspunkt sehen, dass da 90 oder 100 Minuten lang Rock-Party pur angesagt ist, Du darfst keine grossartigen Improvisationen erwarten. So wie in Karlsruhe, als der Funken wieder direkt von der Band zu den Fans übersprang oder war es umgekehrt? Da ist es egal wie oft man die gleichen Songs schon gehört hat, als Fan, der schon seit 1973 auf Status Quo abfährt, freut man sich immer wieder, wenn die Jungs auf der Bühne stehen und ihren No-Nonsens Boogie Rock abfeuern. Und wie die Band ihren Spass hatte und sie geben dies auch dem Publikum zurück. Dieses magische Band zwischen Status Quo und seinem Publikum, auf Knopfdruck geht die Party ab und nicht nur bei den Ober-Fans, auch bei den "Floatern", wie es Francis Rossi so nett im letzten Fanclub-Magazin ausdrückte, also bei den Besuchern, die einfach mal ein Rockkonzert sehen wollen. Als ob die Zeit zurückgedreht wird, so werden die in der Mehrzahl aus den frühen 70er Jahren stammenden Songs aus den Boxen gefeuert. Das Karlsruher Publikum war in bester Stimmung, unter ihnen übrigens der Fussball-Bundesliga-Spieler Andreas Görlitz vom Karlsruher SC.
Neuerungen gab es aber durchaus, so wurden 2 Songs aus dem neuen Album live gespielt und beide sowohl die Single "Beginning of the end" als auch "Gravy Train" passen sich nahtlos in diese Rock-Show ein. Genial das Intro zu "In the army now" und wie kreativ die Band auch noch im 42 Jahr ihres Bestehens ist, wurde am abschliessenden "Bye Bye Johnny" deutlich. Intro anders als gewohnt und zwischen drin jede Menge Jammings und Neu-Interprätationen.
Ein grosses Kompliment an Pat Marks, den Lightning-Designer, der es wirklich grandios versteht, die Rockshow ins rechte Licht zu rücken. Sprich, fantastische Lightshow.

Fazit: Status Quo live, das ist Rock-Party pur, das ist immer noch Heads-Down Rock n Roll ! Danke das es diese Band noch gibt und das sie immer noch mit soviel Spass und Freude am touren ist. Die Stones sind weit über die 60, die alten Rock n Roller wie z.B. Chuck Berry, treten immer noch auf, ich denke, wir werden unsere Helden noch lange haben. Das die Schwarzwaldhalle eine "saumässige" Tonqualität hat, ist neben der LP der einzige Wermutstropfen, den der Schreiberling dieses Berichtes ausmachen konnte. Auf der LP fehlt der Song Gravy Train, kein Lyrik-Sheet ist dabei und das tolle Intro von "Beginning of the End" ist auf der LP nicht zu hören und bei den Song-Credits hat man einfach nur die Songs-Credits der CD-Ausgabe kopiert.

Die obligatorischen Grüsse müssen wie immer auch sein, aber ich denke, einfach mal an alle meine Quo-Kumpels, die ich in den ganzen Jahren kennengelernt habe. Besonders aber an Michael Schiller, den Betreiber des deutschen Status Quo Forums www.statusquorockt.de sowie den rallequo aus Hannover, den ronnyquo von den Malediven, den Patrick, den Bertold, Lutz und Günter, die mit oder ohne Begleitung noch beim Absacker in Michael's Cafe waren.

Zuschauer: ca. 2.000

Spiel-Zeit: 105 min.