Konzertbericht - Heidenheim 22.06.2007

Das Konzert von Status Quo fand im wunderschönen Brenzpark zu Heidenheim statt, dieser Ostalb-Stadt unweit von Ulm. Der Brenzpark war in 2006 das Zentrum der Landesgartenschau Baden-Württemberg und bot von daher ein herrliches Ambiente. Ein grosses Dankeschön an den lokalen Veranstalter und Musiker Siggi Schwarz, klasse gemacht, weiter so. Skeptisch war ich ob der zu erwartenden Zuschauermenge, wurde doch im Vorfeld gemunkelt "die Status Quo locken keine 2000 Zuschauer nach Heidenheim", zumal einen Tag darauf "Silbermond" im Brenzpark auftreten. Dann auch noch die beiden überregionalen Festivals in Baden-Württemberg, zum einen das Southside Festival auf den Fildern und der Start des "Bang your Head" Festivals in Balingen. Weit gefehlt, schon im Vorverkauf wurden über 2500 Tickets für Status Quo abgesetzt. Und so füllte sich der Brenzpark nach und nach ganz gut und es dürften gut und gerne 4.000 Zuschauer da gewesen sein (der Brenzpark war für max. 4.900 Zuschauer zugelassen). Lästig die eingehende Leibesvisitation beim Eingang, die jeder Besucher über sich ergehen lassen musste und für lange Schlangen sorgte.
Als Vorband spielte die Ulmer Rockband FATRO, die sich mit dem Versuch die Zuschauer auf "Betriebstemperatur" zu bringen reichlich abmühten, mehr oder weniger aber (zumindest in den vorderen Reihen) nur dröhnten.

Dann war es soweit, nach einem guten halben Jahr Pause Status Quo wieder live auf der Bühne, die in Heidenheim sehr gross war, laut Zeitung 24 x 15 Meter und das war sehr imposant. Mit einer völlig neuen Lichtanlage in Form eines sehr grossen QUO, die schon auf der letzten UK-Tour zum Einsatz kam, betraten Status Quo die Bühne und los ging es mit dem altbekannten "Caroline". Von Anbeginn ein furioser Auftritt der Band, der man anmerkte, dass sie sichtlich Spass hatten und in toller Spiellaune waren. Insbesondere Francis Rossi war im Brenzpark überragend. Ein Spässchen hier ein Schwätzchen nach dem anderen zwischen den Songs und seine vielen Solis eine Augenweide. Der Mann beherrscht die Bühne und ist der Kopf dieser grandiosen Rock n Roll Band. Das soll die Leistung seiner Nebenleute nicht schmälern, ganz im Gegenteil, alle 5 sind als Team eine Wucht und verstehen sich blind. Ein herrliches "Don't waste my time" brachte uns zum von den Fans so beliebten "4500 Times" und bei "Rain" zogen sich tatswahrhaftig dicke Gewitterwolken direkt über dem Brenzpark zusammen, die dann während des Songs "Never say never - All stand up" den Regen brachten, aber zur Freude aller nur von kurzer Dauer war und Rossi zur Gesangszeile "The clouds are gone away" animierten. "The Oriental" brachte den Brenzpark richtig zum Rocken und beim "Proposin Medley" war ein Highlight des fantastischen Konzertes erreicht. Es gibt viele gute Medleys von Status Quo, aber dieser Medley war in Heidenheim eine Ohrenweide. Das ist nicht mehr zu toppen wie sich die Band in diesen gut 12 Minuten inklusive Big Fat Mama in einen Spielrausch steigerte. Wie ein gut geschmiertes Motorenwerk feuerte die Band einen Rocker nach dem anderen ab. Wiederum ein Highlight sicherlich für alle, als man "Gerdundula", den Song ohne Bass und ohne 4.Akkord (O-Ton Rossi), anstimmte. NIcht nur der Gitarrenübergreifer glänzend sondern auch das abschliessende Drum-Solo von Matt Letley, der ein neues Schlagzeug der Marke "Gretsch" spielt, war ein richtiger Kracher. Klasse Matt. Das brachte uns zum Endspurt des Hauptteils, die Klassiker mit Wiedererkennungswert brachten den Brenzpark auf Höchststimmung, die Ostalb rockte was das Zeug hielt. Da gab es kein Halten mehr, grossartig das "Down Down", glänzend die Hymnen "Whatever you want" und "Rockin all over the world", bei letzterem zeigte das Publikum wie gut es über Status Quo dachte "...I like it, I like it, I lalala like it" wurde tausendfach angestimmt. Kurze Verschnaufpause, aber im Nu stand die Band wieder auf der Bühne, um uns mit dem Steamhammer-Song "Junior's Wailing" wieder einzuheizen. Zum Schluss die Hommage an den guten alten Rock n Roll mit den beiden Songs "Rock n Roll Music" und der obligatorischen Status Quo Schlussnummer "Bye Bye Johnny". Dieser Chuck Berry Song war das I-Tüpfelchen auf ein fantastisches Status Quo Konzert. Francis Rossi wieder mit ungeahnten Gitarrenläufen inmitten des Songs und er band die Zuschauer wieder mit ein und sehr lange sang das Publikum alleine.
Aus Schluss vorbei. Fazit: klasse Band, die wiederum unter Beweis stellte eine der besten Live-Bands der Welt zu sein, tolles Publikum, kurzum ein Konzert dessen man sich bestimmt gerne zurück erinnert. Und sollte Status Quo wieder mal nach Heidenheim kommen, wird vermutlich nicht gemunkelt sondern dann wird es vielleicht heissen "Hosch scho' ghört*, Status Quo kommen wieder, da müssen wir hin". (hosch scho ghört - hochdeutsch Hast schon gehört)

Natürlich zum Schluss wieder ein paar Grüsslies, ganz besonders an die Grazer, den Tom samt Rita, die 3 Pforzheimer, den Manne, die Manu, den Bertold, Patrick, Uwe, Gino, die 2 Wertinger und den Wetterfrosch ! Viele Grüsse Jürgen

Setlist: Caroline
Somethin bout you babe I like
Dont waste my time
4500 Times
Rain
Paper Plane
All stand up
The Oriental
Creepin up on you
Proposin Medley
Big fat Mama
Gerdundula
Roll over lay down
Down Down
Whatever you want
Rockin all over the world
Zugabe
Juniors Wailing
Rock & Roll Music
Bye Bye Johnny