Konzertbericht Colmar 17.08.2007 und Zürich 18.08.2007


Aus dem Programmheft des Wein Festivals in Colmar sowie Tickets von Colmar und Zürich

Wie kann man sich den Start des 4-wöchigen Jahresurlaub besser vorstellen, als mit einem Doppelpack Konzert von Status Quo ?
Diskussionswürdig, zugegeben, aber für einen Status Quo Fan der richtige Start.

Colmar, Freitag 17.08.2007 oder "Le dinosaurs du Rock sont retour!"

Über den Umweg Karlsruhe ging es mit 2 weiteren Status Quo Fans gen Süden Richtung Strassburg bis Colmar. Dort war das alljährliche Wein Festival im Gange und wie es dort üblich ist, finden abends immer grosse Konzerte statt.
Und an diesem Abend stand ein tolles Programm an, waren doch die Bands Ten Years After, Marillion und Status Quo zu sehen. Und dieses für gerade mal 26,50 Euro, für den Musikliebhaber ein Muss. Und so dachten auch weit über 9.000 Besucher, die das FOIRE AU WINS D'ALSAC picke packe voll füllten.
Eine grosse, imposante Freiluftarena, aber zu gut 80% überdacht, die der Form eines halbrunden Theaters oder besser Amphitheaters ähnelte. Das wiederum den grossen Vorteil hatte, dass alle Besucher gleich gut auf die Bühne einsahen. Für die weiter hinten Sitzenden oder Stehenden waren sinnvollerweise links und rechts der Bühne sehr grosse Videoleinwände aufgestellt.

Ten Years After; diese Ikone der Rock- und Bluesgeschichte, die 1969 schon auf dem legendären Woodstock-Festival mitgespielt haben. Der Name Ten Years After stand eigentlich immer in Verbindung mit dem langjährigen Gitarristen und Bandleader Alvin Lee, der durch sein grandioses Gitarrenspiel die Geschicke dieser Band gelenkt hat. Seit einiger Zeit ist er aber nicht mehr dabei und viele dachten, geht das überhaupt ohne Alvin Lee. Ja und wie, mit Jeff Gooch wurde vor einiger Zeit ein Ersatz gefunden, der zwar nicht mit Alvin Lee vergleichbar ist (und es auch nicht will), aber dieser junge Gitarrist hat sich nahtlos eingefügt. Tolles Gitarrenspiel und ganz bemerkenswert seine französischen Ansagen. Soll heissen, Ten Years After konnten in Colmar toll aufspielen und die 9.000 Zuschauer waren erstmals aus dem Häuschen.

Marillion; eine Band aus Schottland, die in den 80ern mit dem Über-Album "Misplaced Childhood" schon als die neuen Genesis gefeiert wurden, aber danach nie wieder an diesen grossen Erfolg anknüpfen konnten. Für mich das erste Mal, dass ich diese Band sah und ich war sehr angetan. Ihre Musik geht in die Richtung Genesis mit einem sehr charismatischen Sänger. Pflaumenweich entfalteten sich die Klänge, die zum Träumen anregten, grossartig untermalt durch eine fantastische Licht- und Lasershow. Es wurde zwar kein Song aus dem vorher erwähnten Album gespielt, aber das Publikum war begeistert.

Status Quo: man wusste ja schon von dem sensationellen Auftritt in Paris aus dem Vorjahr, dass die Franzosen wieder auf Status Quo abfahren und das merkte man auch während des Konzertes. Es brauchte nicht viel, bis der Boogie-Rock unserer Helden das ganze Publikum auf seiner Seite hatte. Ein klasse Auftritt von Status Quo, die das normale Set der Just Doin Tour durchzogen. Immer wieder herrlich anzusehen, wie die Band die Rocksongs raushaut. Kein Firlefanz kein grossartiges Geitarrenvorgeplänkel. Von einem Song zum nächsten, Status Quo, das heisst, sie geben es Dir direkt, 90 Minuten Dampfrock vom Feinsten. Keine Zeit um Pause zu machen. Die 5 Jungs auf der Bühne schaffen sich und das Publikum. Brilliant dieses "Proposin Medley" mit abschliessendem "Big Fat Mama", aber das waren (und sind) alle Medleys von Status Quo. Das tolle Schlagzeugsolo von Matt Letley war sicherlich ein Highlight der Show.
Allzuschnell war die Band schon beim Absacker "Bye Bye Johnny" angelangt, aber doch wieder mit einem grossartigen Sieg.
Fazit: 3 tolle Bands an einem Abend liessen selbst 5 Stunden Stehen vergessen.
Schöne Grüsse an meine Quo-Kameraden Günter und Tom aus Karlsruhe. Wiederholung gern erwünscht.

Zürich, Samstag 18.08.2007 oder "Wer hats erfunden?"

Bloody hell!!! What a gig!
The Hallenstadion is a belter of a venue with a Quo crowd that is probably unmatched anywhere these days.
Saturday's gig is unlikely to be bettered this year. It was this year's Paris.

So stand es auf dem offiziellen englischen Messageboard zu lesen und fasst eigentlich genau das zusammen was Zürich für Status Quo und die Status Quo Fans war. Dieses fantastische Schweizer Publikum wird heutzutage nicht zu übertreffen sein.
War es lange Zeit das Apollo Theatre in Glasgow oder der Empire Pool (später die Wembley Arena) oder das NEC zu Birmingham oder das "Hammy" Hammersmith Odeon, Hallen, wo man wusste, da geht bei Status Quo der Punk ganz besonders ab, so muss man jetzt sagen, dass Zürich sich zum Status Quo Konzerttempel erhoben hat. Was hier an Begeisterung abgeht lässt sich schwer in Worte fassen, aber wenn man sieht wie begeistert die Band sich von ihren Fans verabschiedet mit "wonderful" (O-Ton Francis) und Handküschen hier und da ins Publikum geworfen, das sagt eigentlich schon ziemlich viel aus.
Was ist das magische am Zürcher Hallenstadion? Zum einen ist das eine gigantische hochmoderne Halle, die sich zum Event-Mittelpunkt der Schweiz gemausert hat. Hier ist das Who's Who der Musikszene vertreten. Ein Gross-Event jagt den anderen. Bestens angebunden an die Infrastruktur eignet sich das Hallenstadion vorzüglich für solche Massen-Events. Zum anderen denke ich, die Schweizer fahren unglaublich auf Status Quo ab. Wer sich den Busparkplatz angeschaut hat, wird gesehen haben, dass Busse aus der ganzen Schweiz zu diesem einen Status Quo Konzert gefahren sind. Wer nach dem Konzert die tausenden von Fans aus dem Hallenstadion gehen sah, dem ist aufgefallen, das gut die Hälfte der Fans neue T-Shirts von Status Quo trug. Das bringt mich auf die Überschrift zu sprechen "Wer hats erfunden?" - Ja, wer hat die Quo-Begeisterung erfunden... Es sage jetzt aber keiner Ricola.
Spass beiseite, tatsächlich das 3.Mal in 4 Jahren ist das Hallenstadion mit 13.000 Zuschauern bei Status Quo ausverkauft. Als Vorband die Schweizer Gruppe VIVIAN, die ja schon 2006 auf der Deutschland-Tour aber auch auf der UK-Tour zum Teil dabei waren. Leider kann man zu Vivian gar nichts sagen, denn der Sound war in den ersten Reihen so schlecht, dass man ehrlich gesagt nur das Schlagzeug und ein bisschen wummernden Bass hörte. Darum kann über die Darbietung von VIVIAN eigentlich nichts gesagt werden.
Auf der Hallen-Videoleinwand wurden Ausschnitte aus dem neuen Video von "Beginning of the end" gezeigt.
Es war 21.00 Uhr als der Just doin it Vorhang fiel und die Band mit "Caroline" losstürmte. Ein furioser Auftritt unserer Jungs, die sichtlich Spass hatten in Zürich zu spielen. Wie toll die "Hello"-Ansage von Francis Rossi doch ausfiel. Jeder Teil des Stadion wurde extra aufgerufen, tolle Reakton des Publikums, Francis war sehr zufrieden. Die Band sprühte nur so voll Tempo und guter Laune. Bei den Klassikern stand die Halle kopf, da waren wohl alle 13.000 auf den Füssen und rockten was das Zeug hielt. Selbst die Grosskopferten in den VIP-Lounges rockten ab. Das ist einfach ein tolles Gefühl solche Momente hautnah mitzuerleben.
Die Pause der Zugabe wieder ein Zeugnis dieser tollen Schweizer Begeisterung: das ganze Stadion die Hände vor zum kollektiven Schütteln, wie man es aus den Fankurven der Fussballstadien kennt. Schnell allzuschnell war die Show zu Ende. Inklusive Pause gerade mal 96 Minuten - vereinzelte Pfiffe ob des schnellen Endes waren aber nicht zu überhören.
Fazit: fantastische Band, fantastische Zuschauer - wetten wir, dass in 2009 Status Quo wieder im Hallenstadion spielen ? Ich wäre sofort wieder dabei.
Schöne Grüsse an Thomas und Michael, s'Sändle, den Joachim, den "Matchstickmen" und den Udo "Rick4ever" samt Partner.